„320.000 Pappbecher landen in Deutschland pro Stunde auf dem Müll.“ Als ich diese erschreckende Zahl vor ein paar Tagen im Fernsehen gehört habe, bin ich ziemlich ins Grübeln gekommen. Auch ich gehöre zu denjenigen, die morgens vor der Arbeit beim Bäcker halt machen, um sich einen coffee-to-go zu holen und diesen genüsslich während der Autofahrt zu schlürfen. Ehrlich gesagt habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, was ich damit anrichte und vor allem, wie extrem sich das deutschlandweit aufsummiert.
Da ich mich ansonsten für einigermaßen umweltbewusst halte, war das Grund genug, mein Verhalten zu überdenken und mich über das Thema zu informieren.
Umweltschäden
Zum einen produzieren die jährlich 2,8 Milliarden Kaffeebecher einen gewaltigen Müllberg. Da die Becher nicht ausschließlich aus Pappe bestehen, sondern auch noch mit einem ca. 5%igem Anteil an Polyethylen beschichtet sind, um nicht undicht zu werden, können die Wegwerfbecher nicht mal recycelt werden.
Für den Papieranteil der Becher wird in der Regel Neumaterial verwendet, da in Recyclingpapier mineralölhaltige Druckfarben enthalten sind. Daher werden für die Einwegbecher weltweit jährlich 9,4 Millionen Bäume abgeholzt.
Auch die Herstellung ist sehr energieintensiv. Mit der Energie, die für die Produktion aller coffee - to - go Becher benötigt wird, könnte man eine Kleinstadt ein Jahr lang versorgen.
Alternativen
Jeder, der seinen Kaffee mit halbwegs reinem Gewissen genießen will, sollte angesichts dieser Ökobilanz die Einwegbecher abschaffen. Doch was sind die Alternativen?
Becher mit Biokunststoff: Diese Becher werden in der Regel aus dem Biokunststoff Polymilchsäure hergestellt und sparen somit Mineralöl ein. Leider werden jedoch beim Anbau der für den Kunststoff benötigten Pflanzen eine Unmenge von Umweltschäden durch Düngemittel, Pestiziden und Landmaschinen verursacht. Abgesehen davon bleibt bei diesen Bechern trotzdem der Papieranteil bestehen, der im Verhältnis die größten Schäden verursacht.
Mehrwegbecher: Obwohl natürlich die Mehrwegbecher nach jeder Benutzung ausgespült werden müssen, ist die Ökobilanz der Wiederbefüllung viel, viel besser. Qualitativ hochwertige Becher können bis zu 1.000 mal wieder verwendet werden. Für die Kaffeegenießer unter uns ergibt sich noch ein ganz praktischer Vorteil: Bei den Thermobechern bleibt der Kaffee auch noch nach Stunden schön heiß.
Weil wir überzeugt sind, dass die Thermo-Mehrwegbecher eine wirklich gute Sache sind, haben wir die ökologischen coffee-to-go-Becher auch in den paper friends shop mit aufgenommen:
In dieser Produktkategorie sind im Moment noch keine Artikel gelistet. Das Sortiment des paper friends shops wächst aber täglich. Schauen Sie doch einfach in Kürze nochmal rein... |
Abgesehen davon sehen sie auch noch hübsch aus 🙂
In der Praxis
Bleibt noch die Frage, ob ich die Becher überhaupt in den Cafés oder Bäckereien befüllt bekomme. Laut Lebensmittelhygieneverordnung ist das kein Problem, solange der Mehrwegbecher den Abfüllstutzen der Kaffeemaschine nicht berührt. Das ist die Theorie. Wie sieht’s in der Praxis aus? Ich habe in den letzten Tagen bewusst einmal verschiedene Bäckereien ausprobiert. Bei keiner war das Befüllen des eigenen Bechers ein Problem. Bei manchen gab es sogar noch einen Nachlass von bis zu 30 Cent. Kleiner Tipp: In der Bäckerei solltest du wissen, welche Füllmenge in den Becher rein passt.
Was gibt’s beim Becher zu beachten?
Wenn du mit dem Thermobecher in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, solltest du auf die Dichtigkeit achten. Dazu muss der Becher mit Silikonringen abgedichtet und mit einem zusätzlichen Trinkverschluss abgesichert sein.
Für die meisten Anwendungen reicht eine Wärmeleistung von ein bis zwei Stunden. Zwar gibt es auch Modelle, die 24 Stunden warm halten, aber wer nuckelt schon so lange an seinem Kaffee?
Wichtig bei täglicher Anwendung ist natürlich auch die Hygiene. Die Becher sollten grundsätzlich nicht in der Spülmaschine gereinigt werden, da sonst die Dichtungen leiden. Für eine effiziente Reinigung mit der Hand sollte er schnell in seine Einzelteile zerlegt werden können und möglichst wenig Vertiefungen aufweisen.
Fazit
Ich bin sicher kein Ökoapostel, aber seit dem ich weiß, was die Einwegbecher anrichten, kann ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren, sie zu benutzen. Die Umstellung auf Mehrwegbecher bedeutet in der Praxis keinen großen Mehraufwand, schont die Umwelt und spart sogar noch Geld. Benutzt man dann auch noch einen vernünftig isolierten Thermo-Kaffeebecher, schmeckt das Heißgetränk auch noch mehrere Stunden, sogar wenn’s draußen kalt ist. Und der Kaffee schmeckt nie wieder nach Pappe.
Über Paul
Schon als Kind hat Paul gerne "Büro" gespielt. An der Begeisterung für alles rund um den Bürobedarf hat sich bis heute nichts geändert. Ob Nützliches für den Schreibtisch, ein neues Gadget oder ein schönes Schreibgerät - alles was neu oder hilfreich ist, probiert Paul gerne aus.